Vor ein paar Monat plagten mich mal wieder leichte Depressionen. Es waren die ersten sonnigen Tag in diesem Jahr und mein Schreibtisch fesselte mich ins Büro. Ich wollte eigentlich nur raus und konnte es nicht. Die Sehnsucht wurde immer größer und schließlich verbrachte ich die Abendstunden damit mir auf YouTube anzusehen, was denn die Leute gemacht haben, die nicht wie ich an einen Bürostuhl gefesselt waren.

Dabei stieß ich erneut auf den Begriff #Vanlife. Ich war nie so der Wohnmobil- oder Van-Typ. Als ich noch bei den Bergfreunden gearbeitet habe, gab es dort einige Kollegen, die sich VW Bullies umgebaut haben oder zumindest davon träumten. Für mich gehörte zum Outdoor-Erlebnis allerdings immer ein Zelt oder Tarp. Wohnmobile waren in meinen Augen etwas für Rentner.

Aber dieses Image ist im Wandel. Schon seit einiger Zeit ist die #Vanlife-Bewegung voll im Trend und breitet sich in den Sozialen Netzen aus wie Unkraut.

Und hier sitze ich wieder… schaue auf meinen Computerbildschirm und sehe mir die ganzen tollen Videos von umgebauten Kastenwagen an. Es dauerte nicht lange, bis ich mir Gedanken machte, wie ich meine Frau davon überzeugen konnte in einen Kastenwagen zu ziehen. Da wurde mir eines bewusst:

Jetzt oder nie

Unsere Tochter geht nächstes Jahr in die Schule. Dann ist der Traum vom #Vanlife vorbei. Wenn ich das angehen will, dann muss es jetzt passieren. Und zwar schnell! Ich habe also meiner Frau von der Idee erzählt, die zuerst nicht sonderlich begeistert war. Aber ich war schon immer ein Überredungskünstler oder konnte die Menschen um mich herum so lange mit Argumenten für meine Ideen bombardieren, bis diese aus Frust oder Mitleid nachgeben. Die nächste Station war der Job. Bis vor kurzem arbeite ich noch als freier Mitarbeiter und auf selbstständiger Basis. Aber dieses Jahr sollte daraus eine Festanstellung werden. Ich musste das also auch mit meinem zukünftigen Chef abklären. Dieser war glücklicherweise sehr von meiner Idee angetan und würde soetwas selbst gerne machen, weshalb er mir da einen relativ großen Freiraum gibt.

Finanzierung und Fahrzeugwahl

Nachdem diese Dinge geklärt waren, blieb eigentlich nur noch eine große Hürde zu nehmen: Woher bekomme ich einen Van und wie finanziere ich das ganze? Ich hatte leider keinen müden Euro angespart um mir einen vernünftigen Van zu kaufen, der unseren Bedürfnissen entspricht. Ein Selbstausbau kam auch nicht in Frage, da die Zeit drängt. Wir wollen schließlich so schnell wie möglich los und nicht erst in einem Jahr. Also musste es ein Gefährt werden, das so auf dem Markt existiert und den nötigen Luxus hergibt, den meine Frau als Prämisse festgelegt hat.

Da ich auch keinen Bock hatte unsere Reise mit Pannen und der dergleichen zu belasten, wurde also nach einem Neufahrzeug gesucht. Nachdem ich mir zuerst ein paar Fahrzeuge der unteren Preisklasse angesehen habe, wurde recht schnell klar, dass ich damit nicht glücklich werden würde. Es nützt ja auch nix ein paar Euro zu sparen, wenn man später unglücklich ist. Also habe ich meine Strategie geändert. Ich habe nach dem perfekten Fahrzeug für uns ausschau gehalten und mir erst im nachhinein Gedanken um eine Finanzierung gemacht.

Der La Strada Avanti C

Es hat gar nicht lange gedauert, bis ich bei der Marke La Strada und dem Modell Avanti C hängengeblieben bin. Dieser Wagen hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und bis heute nicht mehr losgelassen. Es gab allerdings ein Problem! Die Wartezeiten für einen La Strada betrugen weit über ein Jahr. Wenn wir uns den Wagen nach unseren Wünschen zusammenstellen würden, dann hätten wir den Wagen erst bekommen, wenn meine Tochter eingeschult wird.

La Strada Avanti C mit ausgefahrener Markise.

Unser La Strada Avanti C beim ersten großen Ausflug.

Wir mussten uns also damit begnügen, was der Markt bereits hergibt. Nach zwei durchgearbeiteten Nächten habe ich eine priorisierte Liste von Fahrzeugen erstellt, die bereits bei Händlern stehen und möglichst nah an unsere Wunschkonfiguration heranreichen. Die ersten drei Händler habe ich angeschrieben und mir Finanzierungsangebote eingeholt, wobei mein Favorit und der gleichzeitig nächstgelegene Händler dann meinen Segen bekommen hat. Keine Woche später habe ich dann den Kaufvertrag unterschrieben und unsere neue Wohnung abgeholt!

Seit dem haben wir schon ein paar Kurzurlaube und eine Geschäftsreise zur OutDoor Messe an den Bodensee hinter uns gebracht, bei denen wir uns bereits hervorragend mit unserem neuen Zuhause angefreundet haben. Hoffentlich finden wir auch die Zeit euch in Zukunft an diesen Abenteuern teilhaben zu lassen. Dieser Blog ist zumindest dafür gedacht.