Auch meine Ausrüstung war nicht immer leicht. Wie ich in meinem letzten Beitrag bereits erklärt habe, bin ich erst durch meine Knieprobleme ins Ultraleicht-Lager gewechselt. Doch wie bekommt man seine Ausrüstung auf ein minimales Gewicht?

Titanium Spork auf der WaageWiegen

Der erste Schritt war das wiegen meiner gesamten Ausrüstung. Auch die Bekleidung, die man am Körper trägt wird mitgewogen! Das ganze speichert man dann in eine Datenbank oder Tabelle um später damit arbeiten zu können. Zum Wiegen benutzt man am besten eine digitale Küchenwaage mit 1g-Schritten.

Weglassen

Danach macht man sich Gedanken über die Sachen die man wirklich nicht braucht. Lasse ich zum Beispiel die in meinen Augen unnötigen „Camp-Schuhe“ weg, spare ich hier 100% des Gewichts ein. Ähnlich sieht es bei anderen Gegenständen aus. Brauche ich wirklich eine Gaslaterne, wenn ich schon eine Stirnlampe dabei habe?

Step-by-Step zum Wunschgewicht…

Habe ich erstmal alles aussortiert, was ich wirklich nicht brauche, geht es über zu dem spannenden Teil. Welche Ausrüstungsgegenstände gibt es leichter und welcher passt am besten zu mir. Hier gibt es auf dem weltweiten Markt Ausrüstung in allen Variationen und Formen. Wichtig ist jedoch, das man mit Bedacht umsteigt. Natürlich kann man sich direkt mit einer komplett neuen Ausrüstung eindecken. Dann sollte man diese jedoch vor dem ersten realen Einsatz auf Herz und Nieren testen. Viel sicherer fährt man wohl mit der Strategie Schritt für Schritt die alte Ausrüstung zu ergänzen. Zum einen kommen keine hohen Kosten auf einen Schlag zusammen, zum anderen kann man langsam seine Grenzen ausloten.

Aber auch hier ist es wichtig, das man seinen Kopf einschaltet. Es bringt überhaupt nichts zuerst den Rucksack zu ersetzen, wenn man dann ein 5kg Zelt und 3kg Schlafsack reinquetschen muss. Das geht garantiert in die Hose und man verliert die Lust an seinem neuen UL-Rucksack.

Die großen Drei

Am meisten Gewicht lässt sich wohl bei den standardmäßig schwersten Gegenständen sparen: Zelt, Rucksack Schlafsack (+Isomatte). Aber auch hier lässt sich wohl am meisten Geld ausgeben. Gönnt man sich beispielsweise ein Zelt oder Tarp, einen Rucksack und einen Dauen-Schlafsack aus Cuben Fiber, kann man locker mal 1000 Euro und mehr auf die hohe Kante legen. Wer nicht so viel Geld hat oder es einfach nicht in Ausrüstung investieren will kommt auch deutlich billiger davon.

Die Ausrüstung liegt auf der Straße

Viele Gegenstände aus dem Alltag lassen sich hervorragend auch in ein UL-Setup integrieren. Einige dieser Dinge schmeißen wir meist achtlos in den Müll. Ein Joghurtbecher ist zum Beispiel ein prima Ersatz für ein Berghaferl und dabei leichter als jede Titantasse. Leichte Evazote-Isomatten gibt es oft als günstige Meterware. Das Footprint besteht aus Malerfolie… Ich könnte ewig so weitermachen, aber ihr wisst ja was gemeint ist. Eurer eigenen Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Multiple use

Wenn ein Gegenstand mehrer Funktionen erfüllt, spart ihr gleich eine ganze Menge Gewicht. Der Laufbursche hatte beispielsweise mal einen Quilt gezeigt, der Gleichzeitig als Isolation für den Tag dient und somit eine Daunenjacke überflüssig macht. Aber auch Isomatten, die als Rucksackpolster verwendet werden zählen schon in diese Kategorie. Außerdem kann man seine warmen Socken als Handschuhe nutzen. Auch hier ist wieder Kreativität gefragt.

Zahnbürste absägen

Die abgesägte Zahnbürste

Kommen wir zur Königsdisziplin! Die abgesägt Zahnbürste verursacht immer wieder Gelächter bei den Ultra-Heavies, stellt sie doch den Inbegriff des Ultraleicht-Lebensgefühls dar. Wer wirklich das letzte aus seiner Ausrüstung herausholen will, fängt damit an seine Zahnbürste abzusägen, die Rucksackbänder zu kürzen, die Isomatte den Körperkonturen anzupassen usw. Im einzelnen mögen diese Maßnahmen zwar lächerlich erscheinen. Im Ganzen machen sie jedoch einen Tag Nahrung oder einige hundert Gramm weniger Gewicht aus!

Auf den Trail mit euch!

Mit dieser kleinen Einführung heiße ich euch nun herzlich willkommen in der Welt des Ultralight-Trekkings. Von nun an heißt es Gear-Reviews lesen, Kopf anstrengen und testen, testen, testen. So kann euer Ausrüstungsgewicht immer leichter werden und man hat mehr Spaß am Trail. Ein guter Platz um sich auf diesem Gebiet auszutauschen sind auch diverse Foren im Netz. Die wichtigsten für mich sind: